Al Dente

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Barrierefreiheit in der Medienwelt – Al Dente goes #ConnAct22

Barrierefreiheit in der Medienwelt?

Welche neuen Technologien treiben die Barrierefreiheit voran und machen Medieninhalte besser nutzbar? Das Thema Barrierefreiheit ist allgegenwärtig und stand im Mittelpunkt von „Connect & Act“ – kurz #ConnAct22 – am 15. und 16. Juli in München. Das Präsenzevent brachte Medienschaffende aus allen Medienbranchen zusammen, um an konkreten Lösungsansätzen zum Thema Barrierefreiheit in und durch Medienunternehmen zu arbeiten. Unsere Kollegin Rebecca Strieder war vor Ort und konnte spannende Einblicke gewinnen.

Warum ist das Thema für die Medienbranche so relevant?

Die Stichworte lauten gesellschaftliche Verantwortung, Reichweite und neue Zielgruppen. Um möglichst viele Menschen aus den verschiedenen Teilen der Gesellschaft zu erreichen, oder auch um Menschen mit Behinderung wie selbstverständlich teilhaben lassen zu können, müssen Barrieren abgebaut werden. Die Digitalisierung und bessere technische Möglichkeiten legen den Grundstein für mehr Barrierefreiheit in der Medienwelt. Sei es bei der Sprache, bei der Bedienung von Devices, am Arbeitsplatz oder im Umgang miteinander. Davon profitieren nicht nur die betroffenen Personen, sondern auch die Unternehmen. Denn eine größere Barrierefreiheit führt im Idealfall zu mehr Reichweite und neuen Zielgruppen, da mehr Menschen in der Lage sind, die Angebote zu nutzen.

Das waren die Workshops:

(1) Barrierefreie Arbeitswelt: Dieser Workshop thematisierte die Schaffung einer inklusiven Unternehmenskultur und vermittelte wertvolle Empfehlungen u.a. für erfolgreiche Stellenausschreibungen und Interviews, sowie die Möglichkeiten einer barrierefreien Arbeitsplatzgestaltung und entsprechender Fördermöglichkeiten.

(2) Berichterstattung zu Menschen mit Behinderung: Anhand von Best & Worst Practice Beispielen aus der medialen Berichterstattung, wurde die angemessene Darstellung von Menschen mit Behinderungen behandelt, so dass im besten Fall das Ziel des Disability Mainstreaming erreicht wird.

(3) Barrierefreie Inhalte und Technologie: Viele Menschen stoßen in der digitalen Medienwelt auf Barrieren und können dem Inhalt nicht folgen, da z. B. Untertitel in Videos fehlen. Der Workshop vermittelte einen Überblick an Möglichkeiten, Medienprodukte barrierefrei und inklusiv zu gestalten.

Welche besonderen Erkenntnisse konntest du für dich mitnehmen Becci?

„Die Vielfalt an Möglichkeiten, die Medienwelt barrierefreier zu machen, hat mich sehr beeindruckt. Es gibt so viele Kleinigkeiten, die man ganz leicht umsetzen kann. Das nennt man dann den Curb-Cut- Effekt. Abgeleitet von der Senkung der Bordsteine. Für eine Person, die im Rollstuhl sitzt, wird die Barriere durchbrochen und dass wir unsere Fahrradreifen mit der Bordsteinkante nicht kaputt machen, ist doch auch ganz cool oder?“

Noch ein paar abschließende Worte?

„Das Buzzword lautet hier: Disability Mainstreaming. Bei Menschen mit Behinderung rückt in den Medien immer eher die Behinderung als der Mensch in den Vordergrund. Disability Mainstreaming bezweckt, dass es nicht wichtig ist, ob die Person im Rollstuhl sitzt, sehbehindert ist, oder Trisomie 21 hat. Denn genau wie Menschen ohne Behinderung sind wir alle Menschen. Und das ist doch das, was am Ende des Tages zählt.“